2:3 Auswärtssieg in Wels

Aus Sicht des FC DMS Wels kommt ab sofort jedem Match der Oberösterreich-Liga Endspielcharakter zu. Will man dem drohenden Abstieg – es wäre der zweite in Folge – noch entrinnen, muss schleunigst für richtig Bewegung auf dem Punktekonto gesorgt werden. Eine neuerliche Chance hierfür bot sich in der heutigen Heimpartie gegen die Union Raiffeisen Mondsee. Und auch diese ließ man ungenützt verstreichen. In einem verrückten Match, fünf Tore und zwei Platzverweise inklusive, setzte sich schlussendlich die Mamoser-Elf mit 3:2 durch und sorgte somit für das erste Erfolgserlebnis nach zuletzt drei sieglosen Spielen am Stück. Für die Messestädter wird die Luft indes immer dünner.

Fünf Volltreffer in den ersten 25 Minuten

Was die Union Mondsee vor rund 250 Zuschauern in der Anfangsphase abfackelte, war schlichtweg atemberaubend. Mit toller Technik, Tempo im vordersten Drittel und der nötigen Konsequenz vor dem gegnerischen Gehäuse überforderte man den Kontrahenten regelrecht und stellte früh die Weichen auf Sieg. Zunächst markierte Jonas Broser nach Vorlage von Jonas Schwaighofer das 0:1 (10.). Nur 5 Minuten später erhöhte Fabio Födinger nach präzisem Zuspiel von Schwaighofer auf 0:2. Wiederum nur 4 Minuten später trat der doppelte Assistgeber, der in dieser Phase dem Defensivverbund der Welser enorme Probleme bereitete, selbst als Torschütze in Erscheinung. Schwaighofer besorgte das 0:3, nachdem die Union Mondsee die Heimischen im Umschaltspiel überrumpelt hatte. Wer dachte, dass der Tabellennachzügler durch jene drei Dämpfer gebrochen war, machte die Rechnung ohne Wels-Stürmer Piotr Marek, der in Minute 24 per Kopf nach einem Freistoß auf 1:3 verkürzte. Hoffnung keimte plötzlich wieder auf im Lager des Gastgebers, der es nun mit einer Truppe zu tun hatte, welche augenscheinlich nicht mehr so gut organisiert war und nicht mehr jene Griffigkeit gegen den Ball an den Tag legte, wie sie es in der Anfangsphase noch so vorbildhaft gemacht hatte. Nur Augenblicke nach Mareks Kopfballtreffer legte Teamkollege Adem Acuma nach: Er setzte sich in einem beherzten Dribbling gleich gegen mehrere Gegenspieler durch und schloss mit einem Flachschuss ins lange Eck gekonnt zum 2:3 ab (25.).

Zwei Platzverweise nach Seitenwechsel

In Hälfte zwei schaffte es die Union Mondsee früh, wieder mehr Kontrolle ins eigene Spiel zu bringen. Jene wilde Phase, in welcher man sich zwei bittere Gegentreffer gefangen hatte, ließ man hinter sich und fand selbst offensiv wieder statt. Kapitän Lukas Leitner und Philipp Stadlmann kamen zu aussichtsreichen Chancen, verpassten es aber, eine frühzeitige Entscheidung herbeizuführen. Der FC Wels blieb ebenfalls gefährlich und forderte mit seinen trickreichen, quirligen Akteuren den Defensivverbund der Gäste immer wieder. In Minute 59 dann der nächste Dämpfer für die Hausherren: Torschütze Marek sah die Ampelkarte und musste frühzeitig runter. In Unterzahl probierte man noch einmal alles und versuchte, mit langen, hohen Bällen in die Gefahrenzone vorzudringen. In der 89. Minute wäre jenes Aufbäumen beinahe belohnt worden: Nach einem Kopfball von Kapitän Luka Valentic zappelte der Ball tatsächlich im Netz, der Unparteiische nahm jenen Treffer aber zurück, weil er in dessen Entstehung ein Foulspiel wahrnahm. In der 4. Minute der Nachspielzeit sah dann auch noch Mondsee-Akteur Dejan Janjic Gelb-Rot.

Stimmen zum Spiel:

Goran Kartalija (Trainer FC Wels):

„Wir haben gewusst, dass es heute schwierig wird. Die Anfangsphase war katastrophal. Ich kann der Mannschaft dann aber keinen Vorwurf machen.“

Christoph Mamoser (Trainer Union Mondsee):

„Es waren gute Phase dabei. Darauf können wir aufbauen. In Summe war das ein wichtiger Sieg für meine junge Mannschaft. Ich bin davon überzeugt, dass uns das jetzt einen Push gibt und wir noch besser werden in den nächsten Wochen.“

Der Beste: Philipp Stadlmann

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