SPG Wallern/St. Marienkirchen vs URM 5:4

Noch nicht wirklich in Schwung gekommen ist die SPG SV Zaunergroup Wallern/St. Marienkirchen im Meisterschaftsjahr 2022 der Oberösterreich-Liga, hinkt man doch mit zwei Punkten aus drei Partien den eigenen Ansprüchen weit hinterher. Am heutigen Abend bot sich für die Trattnachtaler nun die Möglichkeit, eben jene Bilanz umgehend zu verbessern: Auf eigener Anlage empfing man die Union Raiffeisen Mondsee. Diese wurde insbesondere in Halbzeit eins nach allen Regeln der Fußballkunst vorgeführt und schließlich – trotz Wahnsinns-Comeback der Gäste in der Schlussviertelstunde – mit 5:4 niedergeragt.

Heimische Machtdemonstration par Excellence

So viel vorweg: Was die SPG Wallern/St. Marienkirchen in den ersten 45 Minuten veranstaltete, war nicht nur die wohl mit Abstand beste Leistung im bisherigen Saisonverlauf, sondern zugleich eine ungemeine Werbung für den Fußball in Oberösterreichs höchster Spielklasse. Dabei profitierte der Gastgeber jedoch gleich zu Beginn von einem mehr als fragwürdigen Elfmeterpfiff des Schiedsrichters, der nach nicht einmal vier Minuten bereits auf den Punkt zeigte. Mateo Kvesa war dies egal, er verwertete eiskalt zum frühen 1:0. Ein Treffer, der die Trattnachtaler umgehend beflügelte. Auf erfrischende Weise gepaart mit unglaublichem Tempo im eigenen Passpiel kombinierte man sich in regelmäßigen Abständen vor das gegnerische Gehäuse und erhöhte sogleich den Vorsprung nach 18 verstrichenen Minuten: Felix Huspek war nach einem Corner zur Stelle und markierte problemlos das 2:0. Mit dem Momentum klar auf der Seite spielten sich die Hausherren nun in einen wahren Rausch, der dann augenblicklich mit dem Anschlusstreffer der Mondseer ein jähes Ende fand. Lukas Leitner blieb nach idealem Zuspiel aus rund elf Metern abgeklärt und knallte das Leder zum doch unerwarteten 1:2 unter die Latte. Wirklich ändern sollte sich das Geschehen jedoch auch im Anschluss nicht, blieb die Spielgemeinschaft doch ihrem Matchplan treu, erhöhten vor der Pause nochmals entscheidend die Schlagzahl und stellten kurz vor dem Gang in die Kabinen den alten Vorsprung durch den zweiten Treffer von Mateo Kvesa wieder her. Nicht unerwähnt bleiben darf, dass Gäste-Keeper Franz Jörgner mit mehreren Monsterparaden einen höheren Rückstand verhinderte und damit seine Mannen weiter im Spiel hielt.

Mondsee mit unglaublicher Moral – Punkte bleiben dennoch im Trattnachtal

Jegliche Hoffnungen der Mamoser-Elf wurden jedoch nur wenige Minuten nach dem Seitenwechsel von Oliver Affenzeller im Keim erstickt: Der Angreifer verwertete einen mustergültigen Stanglpass von der linken Seite perfekt und sorgte mit dem 4:1 für die vermeintliche Vorentscheidung. Spätestens ab der 60. Minute sollte dann auch den größten Optimisten klar geworden sein, dass es für die Gäste an diesem Abend wohl nichts Zählbares zu holen gibt, als Philipp Mitter kaltschnäuzig zum 5:1 einschoss. Doch für die Mondseer, die ohnehin mit enormen Personalsorgen bereits vor der Partie zu kämpfen hatten und durch verletzungsbedingte Ausfälle im Laufe des Spiels zusätzlich geschwächt wurden, war dieser Gegentreffer kein Grund zum Aufgeben – ganz im Gegenteil. So bewiesen die Mannen vom Mondsee in einer absolut verrückten Schlussviertelstunde eine unglaubliche Moral und sorgten mit drei Treffern binnen weniger Minuten noch dafür, dass die Trattnachtaler nochmals gehörig ins Schwitzen kamen: Roland Krempler (79.) sowie Lukas Leitner per Doppelschlag (86., 90.+4) stellten den Spielstand auf 5:4. Für das endgültige Comeback sollte es letztlich jedoch nicht mehr reichen, die SPG Wallern/St. Marienkirchen erkämpfte dank einer insbesondere furiosen ersten Halbzeit die ersten drei vollen Punkte im Jahr 2022.

Stimme zum Spiel

Johann Loibichler (Sportlicher Leiter Union Raiffeisen Mondsee): 

„Respekt an Wallern, das war eine unglaublich starke Vorstellung, vor allem in der ersten Halbzeit. Das war eine spielerische Leistung, die wohl im Amateurbereich seinesgleichen sucht. Unser Keeper hat uns jedoch bis zur Pause am Leben gehalten. Dass wir dann nach dem 1:5 nicht komplett die Nerven wegschmeissen und nochmals so zurückkommen, zeugt von einer unglaublichen Moral unserer Mannschaft und stimmt mich für die kommenden Aufgaben positiv. Wir werden die nächsten Wochen noch enger zusammenrücken und die Erfolge werden dann auch wieder eintreten, davon bin ich überzeugt.“

Die Besten:

SPG Wallern/St. Marienkirchen: Oliver Affenzeller (ST), Sinisa Markovic (ZOM)

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