Trotz eines äußerst enttäuschenden 0:0-Unentschiedens gegen das abgeschlagene Schlusslicht aus Perg am vergangenen Wochenende behauptete sich die SU Strasser Steine St. Martin/M. mit jenem Punktgewinn an der Tabellenspitze der Oberösterreich-Liga. Die erfolgsbringenden Tugenden – Zweikampfstärke, blitzschnelles Umschalten und eine enorme Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor – konnte die zuletzt so erfolgsverwöhnte Nimmervoll-Truppe dieses Mal in keiner Form auf den Platz bringen. Gegen die Union Raiffeisen Mondsee, die mit dem in Topverfassung aufspielenden Lukas Leitner zugleich eine Identifikationsfigur und Vereinslegende der Mühlviertler in ihren eigenen Reihen vorweisen, standen nun eine deutliche Leistungssteigerung sowie drei Punkte im Fokus der Hausherren. In einer turbulenten Partie war diese Verbesserung auch deutlich zu erkennen, gegen einen sich stark wehrenden Kontrahenten aus Mondsee ging man letztlich auch nicht unverdient mit 3:2 als Sieger vom Platz.

Agile Mondseer stellen Hausherren vor Probleme

Die Mamoser-Truppe, die zurzeit als eines der formstärksten Teams der Liga gilt, legte vor rund 200 Zuschauern im Aubachstadion einen äußerst engagierten Start hin. Dabei wollten die Gäste durch hohes Pressing die brandgefährlichen Stärken der SU St. Martin/M. gar nicht erst zum Zug kommen lassen. Immer wieder störten die Mondseer den Kontrahenten früh im Spielaufbau und wurden selbst nach Ballgewinn umgehend gefährlich. So dauerte es lediglich bis zur 14. Minute, als man sich erstmals für die unbekümmerte Anfangsphase belohnte: Nach einem Corner kam Andreas Rottensteiner ungestört zum Kopfball, den er aus wenigen Metern problemlos zum 1:0 verwertete. Auch im Anschluss kam die Mamoser-Elf immer wieder gefährlich vors Heimheiligtum, hatte jedoch in der 24. Minute selbst Glück, als ein Lindak-Heber im letzten Moment vor der Linie geklärt werden konnte. Von da an wurden allerdings die Hausherren aktiver und drückten in weiterer Folge vehement auf den Ausgleich. Besonders auffällig in dieser Phase: Nach Ballgewinn trugen die Nimmervoll-Schützlinge, wie bekannt aus den vergangenen Wochen, über die Flügel ihre Angriffe blitzschnell vor, blieben jedoch, ungewohnter Weise, vorerst im Abschluss zu harmlos. Kurz vor der Pause erledigte es dann aber Oliver Holzinger für die Hausherren, der eine scharfe Flanke unhaltbar ins eigene Tor zum 1:1 abfälschte.

Kraftakt beschert Nimmervoll-Elf Heimsieg

Nach dem Seitenwechsel nahm die Heim-Elf den Schwung aus der ersten Halbzeit nahtlos mit und drückte sogleich auf die Führung. Diese gelang allerdings dann entgegen dem Spielverlauf den Mondseern: Kapitän Holzinger brachte einen Freistoß mit viel Wucht aufs Gehäuse, Heimkeeper Neumüller bekam den Aufsitzer nicht unter Kontrolle und so musste, wie es der Zufall auch wollte, ausgerechnet Lukas Leitner, der bereits viele Jahre erfolgreich im Aubachstadion tätig war, den Ball nur noch aus kurzer Distanz über die Linie drücken – 2:1. Diesen Rückschlag galt es für die Nimmervoll-Schützlinge erstmals zu verdauen und so dauerte es rund fünfzehn Minuten, bis die Hausherren wieder Fahrt aufnahmen. Dies geschah dann aber mit jener unbändigen Entschlossenheit und enormen Offensivpower, die den derzeitigen Tabellenleader aus St. Martin/M. in dieser Spielzeit so erfolgreich gemacht hat: Zunächst stellte der heute groß aufspielende Albi Muharemi mit einem Geniestreich ins kurze Eck den Gleichstand wieder her, kurz vor dem Abpfiff war es dann der zuvor eingewechselte Jindrick Rosulek, der mit einem wuchtigen Kopfball aus kurzer Distanz den Kraftakt der Hausherren komplettierte und noch die drei Punkte für die Mühlviertler rettete. Mit diesem Heimerfolg behaupteten sich die Schützlinge von Übungsleiter Dominik Nimmervoll auch an der Tabellenspitze der Oberösterreich-Liga und machten gleichzeitig die enttäuschende Leistung beim 0:0 gegen Schlusslicht Perg weitestgehend vergessen. Die Gäste vom Mondsee hingegen wurden trotz eines vielversprechenden Auftritts aus der Erfolgsspur geworfen und mussten mit leeren Händen die Heimreise antreten.

Stimmen zum Spiel

Christoph Rudelstorfer (Sportlicher Leiter SU Strasser Steine St. Martin/M.):

„Mondsee hat uns am Anfang mit ihrer aggressiven Spielweise ein wenig überrascht. Mit Fortdauer der Partie sind wir aber immer ins Spiel gekommen und haben dann auch die Kontrolle übernommen. Nach dem erneuten Rückstand haben wir kurz gebraucht, um uns zu erholen, haben danach aber auf den Ausgleich gedrückt und konnten kurz vor Schluss sogar noch den Siegtreffer erzielen. Unter dem Strich ist das heute sicher ein leicht glücklicher Erfolg, das ist aber momentan vielleicht einfach das Glück des Tüchtigen.“

Der Beste: Albi Muharemi (RMF, LMF)

Johann Loibichler (Sportlicher Leiter Union Raiffeisen Mondsee):

„Vom Ergebnis ist das heute leider nicht gut gelaufen für uns. Ein Unentschieden wäre sicherlich gerecht gewesen. Aber so ist Fußball, für uns ist es halt extrem unglücklich, weil wir eine sehr gute Leistung gezeigt haben.“

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